Goldener Kompass 2007
Die Medienpreisverleihung 2007 und die Nachwuchsjournalistenpreisverleihung fand am 24. Mai 2007 in Berlin statt.
Die Journalisten Uwe Mönninghoff, Carsten Erdmann und Philip Hohage sowie der Fußballprofi Cacau sind mit dem „Goldenen Kompass“, dem Medienpreis des Christlichen Medienverbundes KEP e.V. (Wetzlar) ausgezeichnet worden. Die Preisverleihung fand am Donnerstag mit rund 160 Gästen in der Französischen Friedrichstadtkirche am Gendarmenmarkt in Berlin statt.Uwe Mönninghoff vom Südwestrundfunk (SWR) erhielt den „Goldenen Kompass“ für die Reportage „Verfolgte Christen – Die bedrohte Religionsfreiheit“, die vom Norddeutschen Rundfunk (NDR), dem SWR und Westdeutschem Rundfunk (WDR) produziert wurde. Die Federführung lag beim SWR. In der Reportage berichteten vier Korrespondenten über das Schicksal von Christen, die unter Verfolgung leiden und ihren Glauben nicht frei äußern können. Die Beiträge befassten sich mit der Situation von Christen in vier unterschiedlichen Ländern und Städten: Bethlehem, Ägypten, Indonesien und Nigeria. Ausgestrahlt wurde die Reportage in der ARD.
Peter Strauch: „Christenverfolgung darf uns nicht gleichgültig lassen“
Der frühere Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz und amtierende Präses des Bundes Freier evangelischer Gemeinden, Peter Strauch, würdigte in seiner Laudatio die Reportagen als „aufrüttelnd“ und forderte einen verstärkten Einsatz für verfolgte Christen. „Wir leben in einer freiheitlichen Demokratie, in der die Menschenrechte wie Religions- und Meinungsfreiheit garantiert sind. Diese Rechte gelten allen Menschen, die in unserem Land leben. Doch die Reportagen über verfolgte Christen haben uns neu vor Augen geführt, dass diese Rechte nicht überall auf dieser Welt selbstverständlich sind. Wenn unter den religiös Verfolgten weltweit allein die Gruppe der verfolgten Christen 80 Prozent ausmacht, darf uns das nicht gleichgültig lassen.“Die biblische Botschaft in der ZeitungWeiterer Preisträger des „Goldenen Kompass“ ist in diesem Jahr Carsten Erdmann, Chefredakteur der „Berliner Morgenpost“. Er hatte dem Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Wolfgang Huber, für die Ausgabe zum 24. Dezember 2006 den Stuhl des Chefredakteurs überlassen. Bischof Huber tauschte die Kanzel mit dem Chefredakteursbalken im Newsroom der Berliner Zeitungsgruppe, leitete alle Konferenzen und legte die Themen für die Seite Eins fest. „Berliner Morgenpost“-Chefredakteur Carsten Erdmann sagte dazu: „Die Aktion ist nicht nur eine journalistische Herausforderung. Wir wollen auch ein Zeichen setzen und zeigen, was Weihnachten in Berlin und der Welt wirklich ausmacht.“Laudator Christoph Stölzl, ehemaliger Berliner Senator für Wissenschaft, Forschung und Kultur, nannte die Aktion ein gelungenes Beispiel dafür, dass christliche Themen mit journalistischen Kriterien des Alltags vereinbar seien. „Carsten Erdmann und die Redaktion der ‚Berliner Morgenpost‘ hatten das Ziel, das in den Mittelpunkt zu stellen, was Weihnachten wirklich ausmacht. Das ist ihnen in vollem Umfang gelungen.“
Nachwuchsjournalistenpreis für Radioredakteur
Bereits zum dritten Mal wurde in diesem Jahr der Nachwuchsjournalistenpreis der Christlichen Medienakademie vergeben. Ausgezeichnet wurde der Radiojournalist Philip Hohage für seine Beiträge über bekannte Lieder, die er den Zuhörern auch auf christlichem Hintergrund erläutert. Ausgestrahlt werden die wöchentlichen „Hit-Tipps“ im Radio MK. Pfarrerin Bärbel Wilde aus Lüdenscheid, die zudem Vorstandsmitglied des Christlichen Medienverbundes KEP e.V. ist, würdigte Hohage für seine „Kreativität, mit der er die christliche Botschaft auf zeitgemäße Weise vermittelt“. Hohage gelinge es immer wieder, die Zuhörer herauszufordern, indem er „grundlegende Fragen anspricht, die viele wohl im alltäglichen Radioprogramm so nicht erwartet hätten“, sagte Bärbel Wilde. Doch genau das interessiere die Zuhörer.
Der Fußballprofi Cacau vom neuen deutschen Fußballmeister VfB Stuttgart erhielt den „Goldenen Kompass“ für sein Bekenntnis zu Jesus Christus und zum christlichen Glauben, das er in jedem Interview und bei jeder öffentlichen Veranstaltung weitergibt. Einen „Auftritt“ hatte der Brasilianer Cacau etwa in dem Film „Fußball Gott – Das Tor zum Himmel“, der eine der unbekannten Seiten von Fußballstars wie Gerald Asamoah, Zé Roberto oder Lucio zeigte: ihren christlichen Glauben. Aufgrund des Pokalfinal-Spiels seines Vereins am Samstag nach der Medienpreisverleihung gegen den 1. FC Nürnberg wurde die Auszeichnung Cacaus mit dem „Goldenen Kompass“ zuvor aufgezeichnet.
Margarete Hühnerbein: „Christen sollten sich positionieren“
Die Vorsitzende des Christlichen Medienverbundes KEP, Margarete Hühnerbein, nannte es eine wichtige Aufgabe für Christen, sich in der Öffentlichkeit zu positionieren, indem sie sich zu ihrem Glauben und zu Gott bekennen. „Seit längerer Zeit stellen wir eine größer werdende Offenheit – auch gerade in den Medien – für Themen wie Werte, Glauben und Religion fest. Auch wir als Christlicher Medienverbund KEP und ebenso andere christliche Organisationen wie zum Beispiel ProChrist hatten vermehrt die Möglichkeit, in aller Öffentlichkeit aus der Sicht des Glaubens und der Bibel zu gesellschaftlichen Themen Stellung zu nehmen, ‚Gott in die Medien‘ zu bringen und über christliche Aktionen zu berichten“, so Margarete Hühnerbein.
Doch Christen könnten noch soviel über die unterschiedlichen Religionen, über Werte und ihre wichtige Bedeutung diskutieren, wirklich Sinn aber mache dies nur, wenn Christen zu den gesellschaftlichen Fragen Stellung beziehen und eine klare Position einnehmen. „Das geschieht auf der Grundlage der Bibel – damit Menschen herausgefordert werden, über Gott, über Jesus Christus nachzudenken und so vielleicht die Basis für ein gelingendes Leben bekommen.“
Der Geschäftsführer des Christlichen Medienverbundes KEP, Wolfgang Baake, forderte die Bundesregierung und Abgeordneten auf, sich in Zukunft verstärkt dem Thema Christenverfolgung zu widmen. „Wir befürchten, dass auch in den kommenden Jahren in zahlreichen Ländern weiterhin Christen aufgrund ihres Glaubens verfolgt werden. Das darf uns nicht gleichgültig sein“, sagte Wolfgang Baake.
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