Der Gießener Mathematikprofessor Albrecht Beutelspacher findet Gott auch über die Mathematik. „Der große Mathematiker und Astronom Johannes Kepler hat einmal gesagt: Der Kosmos ist geordnet und funktioniert nach Gesetzen, und zwar offenbar, weil Gott das Universum gemacht hat. Indem wir diese Gesetze entdecken, haben wir Menschen die Möglichkeit, den Gedanken Gottes nahe zu sein“, sagt Beutelspacher im Interview mit dem Christlichen Medienmagazin PRO (Wetzlar/Berlin).
Professor Dr. Albrecht Beutelspacher (Jahrgang 1950), war von 1988 bis 2018 Professor für Mathematik an der Universität Gießen. Er ist Gründer und Direktor des „Mathematikums“ in Gießen, wo Besucher anhand zahlreicher Experimente die Welt der Mathematik kennenlernen können.
„Glaube heißt nicht, den Verstand auszuschalten“
Mathematische Experimente begeistern Beutelspacher bis heute. „Wenn Gott uns Menschen geschaffen hat, dann hat er uns mit einem Verstand erschaffen. Glaube heißt nicht, den Verstand auszuschalten, sondern im Gegenteil.“ Auch die Beschäftigung mit der Bibel könne zu „schönen Erkenntnis-Momenten“ führen wie in der Mathematik. „Mir ist es – auch in der kirchlichen Arbeit – immer wichtig, sich bewusst zu werden: Ich bin nie am Ziel, muss mich immer hinterfragen“, so Beutelspacher gegenüber PRO.
Als ein „faszinierendes Thema“ bezeichnet der weit über Gießen hinaus bekannte Mathematiker die Beschäftigung der Mathematik mit der Unendlichkeit. Professor Beutelspacher: „Wir können Aussagen über die Unendlichkeit beweisen, zum Beispiel, dass es unendlich viele Primzahlen gibt. Das ist doch erstaunlich, dass wir von der Endlichkeit begrenzte Menschen etwas über die Unendlichkeit aussagen können! Das ist in meinen Augen etwas, was uns die Mathematik sagt: Es gibt da noch mehr. Du, Mensch, kannst das ein wenig erforschen – und das allein ist bereits großartig –, aber das Ganze kannst du niemals erfassen.“
Das ganze Interview mit Albrecht Beutelspacher lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der PRO (1/2023): https://www.pro-medienmagazin.de/beutelspacher/